8. Juni: Die Anreise, um 01:30 Uhr geht es mit dem Vereinsbus in Richtung Flughafen Marco Polo nacht Venedig. Alle sind bestens gelaunt, dass sind Martin Leisch, Gerhard Neumann, Walter Schatz, Kurt Seidl, Albin Volkar, Rudolf Halbrainer und Ernst Hackenberg. Nach einer kurzen Pause erreichen wir pünktlich den Flughafen von Venedig und checken ein. Um 8.55 Uhr heben wir schließlich mit einer A 319 nach Napoli ab. mit dem Taxi geht es zum Bahnhof Napoli Centrale, da noch etwas Zeit bleibt begeben wir uns in ein kleines Restaurant nahe des Bahnhofs, bestaunen die Verkehrskünste der Napolidaner und genießen das herrliche Ambiente bei Speis und Trank, ehe es um 12.40 Uhr mit dem Intercity nach Vibo Valentia Pizzo weiter geht. In Vibo Valentia Pizzo empfängt uns Antonio von der Charterfirma und wir fahren weiter in den Hafen von Tropea. Wir sind fasziniert, die schöne Altstadt am Felsen, der Hafen und der Sandstrand mit dem Strandrestaurant sind einfach eine Wucht. Während mit Antonio in der Altstadt in einem Supermarkt das notwendigste eingeräumt wird genießt ein Teil der Crew bereits den weißen Sandstrand mit Tschecherl, danach wird unsere Segelyacht übernommen und eingeräumt. Nach einem kuzen Meeting an Bord geht es hinauf über unzählige Stufen zum Abendessen in die Altstadt Tropea's. Wir wählen ein Restaurant mit einer Terrasse hoch über dem Meer und genießen den Abend bis spät in die Nacht.
9. Juni: Tagwache 7.00 Uhr. Während die Elektrik am Bugstrahlruder nochmals überprüft wird geht es bei herrlichen Wetter zum Baden und zum Cafe an den Sandstrand. Um 8.00 Uhr wird an Bord der Oceanis 50.4 gefrühstückt. Es gibt Eierspeise mit Speck, Schinkenbrote........................... . Wie sich es später herausstellen sollte ist diese Yacht ein wahrer französischer Seedy Gonzales unter den Charteryachten. Nach dem Frühstück wird abgewaschen und wir laufen aus in Richtung Stromboli. Das tyrrhenische Merr zeigt sich von der besten Seite, 12 - 15 Knoten Nord - West Wind. Wir können hard am Wind direkt die Insel Stromboli erreichen. Schon 5 Seemeilen ist der Stromboli mit seiner Kondensat - Wolke gut sichtbar. Bevor wir jedoch am schwarzen Strand des Stromboli an einer Boje anlegen geht es um dem bizarren Felsen Strombolicchio. Nachdem die Kores mit zwei Taue an der Boje hängt, geht ein Teil der Crew an Land und macht für die Besteigung der Stromboli einen Guide ausfindig. 17.30 Uhr, vor der Kirche von Stromboli geht es endlich los, die Besteigung des 918 m Hohen, aktiven Vulkan's. Vorerst geht es durch Bambussträucher, danach über den steile Vulkangesteinpfad und über Vulkanasche zum Krater des Strompoli. Der Schwefelgeruch wird stärker, das Grollen des Bergs immer lauter. Auf Code 850 werden die Helme mit einer Lampe aufgesetzt. Bereits jetzt sieht man die Naturgewalten, rot glühend zischt die Lava aus dem Berg in die Nacht. Wir gehen nach einer kurzen pause weiter auf den höhsten Punkt (918 m) und staunen in den Schlund des Kraters. der am Krater wehende Süd - West Wind wird immer kälter, nach 15 Minuten Naturschauspiel geht es zwei Stunden über steile Lavahänge talwärts. Die Schuhe füllen sich mit schwarzen Sand, die Luft wird stickig, wir sehen unser Schuhe nicht mehr. Nach zwei Stunden sind wir beim Kirchenwirt am Fusse des Stromboli und lassen es uns gut gehen. Nach Mitternacht geht es mit dem Beiboot an Bord und der Stromboli wird kräftig gefeiert.
10. Juni: Wir legen von der Boje ab und machen für die Einkaufscrew zwei touch and go Manöver an der Anlegestelle. Nach dem Einkauf der wichtigsten Lebensmittel wird an Bord das Frühstück eingenommen und es geht unter Segel weiter vorbei an Panerea, Salina und Lipari nach Vulkano. Am Krater des Vulkans sehen wir schon von Weitem den weißen Wasserdampf. In der Nord - Ost - Bucht ankern wir bei einer Tiefe von 3,50 m. Mit dem Beiboot rudern wir an den Sandstrand und besuchen das schwefelhaltige Schlammbad am Fusse des Vulkans. 30 Minuten, mehr dürfen wir nicht im heißen Schlammbad bleiben, danach geht es zu den heißen Thermalquellen in das Meer. Zum Relaxen gehört natürlich anschließend ein kühles Bier in der Strandbar. Um 19 Uhr ist es aber Zeit, wir segeln weiter zum Hafen von Lipari. Im Hafen feiern 40 Matura - Segelboote eine coole Party. Die Stimmung wird von der Crew in der Hafenkneipe genossen. Es geht so richtig die Post ab.
11. Juni: Nach dem Frühstück verlassen wir den Hafen von Lipari und nehmen Kurs auf das Dorf Milazzo auf Sizilien. Der Mistral aus dem Rhonetal kommend nimmt von Stunde zu Stunde zu. Immer wieder bilden sich Gewitterzellen. Wir bleiben aber bis Milazzo von den Gewittern verschont, wir segeln sozusagen unter Sonne. Milazzo ist ein malerisches Dorf an der Nordküste Siziliens. Es werden wieder Nahrungsmittel eingekauft und natürlich darf ein Aufenthalt an einer Straßenterrasse im Ortskern nicht ausgelassen werden. Abschließend geht es durch den Fischmarkt wieder zurück in den Hafen. Wir legen ab in Richtung Straße von Messina. Unser Nord - West - Wind hat in der Zwischenzeit weiter zugenommen, aber wir Segeln vor dem Wind, und die hohen Wellen sind noch nicht stark spürbar. Rund 6 Seemeilen vor der Einfahrt in die Strasse von Messina treffen wir auf einen französischen Segel - Kollegen. wir kämpfen Seite an Seite. Eine Wettfahrt entwickelt sich. Wir sind vor dem Wind und Segeln mit der Genua, der Gegner mit dem Großsegel. Wir haben die selbe Speed. Der Franzose versucht auf der Backbordseite seine Genua in den Wind zu bekommen und wird schneller. Wir entschließen uns für ein taktisches Manöver, - aufschießen in den Wind und setzen des gelatteten Großsegels. Wir haben die Steuerbordschoten belegt und wählen vor dem Wind einen weitere Strecke, Segeln aber dann 3 Seemeilen vor der Einfahrt in die Straße von Messina im Budderfly. Wir werden sau schnell und sind bald wieder gleich auf. Kurz vor dem Leuchturm ändern wir unseren Kurs nach Süd - West und haben die Backbordschoten belegt. Wir haben Vorrang und kreuzen zwei Schiffslängen vor dem Franzosen dessen Kurs. Der Franzose folgt uns, hat aber keine Chance mehr. Mit vollen Segel geht es halb am Wind in Richtung Messina. Wir fahren in eine Gewitterzelle, der NW Wind hat inzwischen 30 Knoten, Eine coole Schräglage, Gerhard freut sich, dass er einen Fuß im Wasser hat, die Segel werden gefiert. Das Boot ist gut steuerbar und zischt mit sagenhaften 13,5 Knoten durch die Gischt. Einfach ein Wahnsinn, herrlich, - bis auf den Regen. Unser Kontrahent ist durch den Regenschleier nicht mehr sichtbar, erst kurz vor Messina sehen wir die Umrisse seiner bereits gerefften Segelyacht. Kurz vor Messina werden die Segel gerefft, und wir legen in der Marina an. Gerhard und Ernst suchen einen Supermarkt, es wird wieder die notwendige Verpflegung eingekauft. Der Supermarktbetreiber bringt uns die Ladung in die Marina und es wird der Sieg gegen den Franzosen standesgemäß gefeiert.
12. Juni: Eine Stadtbesichtigung ist Pflicht, in der Zwischenzeit geht Martin eine Lichtorgel kaufen. Nach dem Frühstück auf der hoch gelegen Terrasse neben der Kathedrale geht es zurück in die Marina. Ein teil der Crew muss wieder zum Supermarkt (die Vorräte sind geschrumpft), Der Rest ist mit der Bootreinigung beschäftigt. Entlich laufen wir wieder aus, wir wissen, es wir keine angenehme Reise. Der Mistral fegt nach wie vor über das Meer, die Wellen sind zwar länger geworden, haben aber an Höhe zugenommen. An der Küste Kalabriens gibt es nur wenige Häfen, welche gegen den Nord - West - Wind ausreichen Schutz bieten, wir müssen uns daher bis Tropea durchkämpfen. Kurz vor dem Capo Vaticano schläft der Wind ein. Wir sind schon 6 Stunden unterwegs, wir beschließen daher den Motor unterstützend zu den Segeln einzusetzen. nach einigen Minuten haben wir momentan erhebliche Vibrationen an der Antriebswelle, Wir sind uns einig, es hat sich ein im Meer treibendes Gut um unsere Antriebswelle geschlungen, Motor aus. Eine Behebung des Übels ist wegen der hohen Wellen lebensgefährlich, - wir fahren daher unter Segeln weiter nach Tropea. Wir informieren unseren Betreuer in Tropea. Der Wind lässt immer mehr nach, 3 Stunden später erreichen wir bei Dunkelheit Tropea, und ein Lotsenboot bringt uns in den schützenden Hafen. Der ereignisreiche Tag wird in der Altstadt abgeschlossen.
13. Juni: Pünktlich um 8.00 Uhr kommt Antonio mit dem Taucher. Über eine halbe Stunde wird an der Antriebswelle gesägt und geschnitten. Wir gehen in der Zwischenzeit an unseren geliebten Sandstrand und frühstücken im Strandrestaurant. Nach einer Testfahrt vor dem Hafen nehmen wir Kurs auf Scilla, einem alten Fischerdorf im Süden Kalabrien's. Der Wind hat in der Zwischenzeit auf Süd - Ost gedreht und hat zwischen 16 und 18 Knoten. Mit vollen Segeln gleiten wir über die langgezogenen Wellen mit 10 bis 11,5 Knoten dahin. Fantastisch, das Meer die Küste Kalabrien's und die Geschwindigkeit. Nach 24 Seemeilen legen wir an einer Boje im Hafen von Scilla an. Kleine Häuser und Lokale kleben förmlich am Felsen. Mit zum Bojenservice gehört ein 24 - Stunden Transferdienst im Hafen. Es geht zum Baden an den Kiesstrand und anschließend mit dem Taxi hinauf in die Altstadt von Scilla. Wir haben einen herrlichen Ausblick, besuchen die alte Kirche am Hauptplatz und gehen durch die engen Straßen des Fischerdorf's. Am Meer besuchen wir die Kneipe Pirat, wo wir auf der Meeresterrasse die Köstlichkeiten Kalabriens und den Anblick von wunderschönen Frauen genießen. Spät in der Nacht geht es zurück auf die Kores, wo die in Messina angekaufte Lichtorgel erstmals in Betrieb genommen wird.
14. Juni: Zeitig laufen wir aus. Ziel ein Sandstrand bei Capo Vaticano. Wir haben glatte See. Kurt übernimmt das Steuer. Nach etwas mehr als zwei Stunden kommen wir am Sandstrand an. Es wird gankert, gebadet, entspannt, gegessen und getrunken. Am späten Nachmittag geht es weiter in unseren Heimathafen Tropea, und wo geht es hin? - in die Strandbar und später auf die Kores zum Abendessen. Rudi und Walter haben eine italienische Platte serviert. Am Abend gibt Martin mit seiner Musik das Beste, natürlich mit Lichtorgel, mehrere Leute bestaunen das fröhliche Treiben auf der Kores bis in die Nacht.
15. Juni: Wir reisen mit der Bahn nach Neapel. Der Intercity zischt mit 160 Sachen entlang der Küste Kalabrien's in die Drittgrößte Stadt Italien's. Am Hauptbahnhof das ganz gewöhnliche Durcheinander. Mit dem Taxi fahren wir in das gebuchte Hotel Tiempo. Wir werden dort freundlich mit einem kleinen Bier empfangen. Wir werden aber mit einem Kleinbus in das nahe gelegene Holiday Inn umgeleitet, ein sehr guter Ersatz, große Zimmern und in bester Ausgangslage in der Stadt. Am Abend zischen wir mit der Metro an den Hafen, ein Erlebnis. Wir essen und lassen die Woche nochmals ablaufen. Später werden im Restaurant vor dem Hotel noch einige Flaschen Wein geleert
16. Juni: Nach einem ausgiebigen Frühstück im Hotel geht es mit dem Flugzeug nach Venedig und mit dem Vereinsbus wieder nach Hause. Die herrlichen Erlebnisse in Kalabrien, auf den Liparischen Inseln und auf Sizilien sind leider .............. , werden aber immer in Erinnerung bleiben.